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Drahtschmuck in der Geschichte

Die Geschichte des Drahtwebens

Über die Geschichte des „Drahtwebens“!

 

„Drahtweben“, was ist das überhaupt?

Bevor ich mit der Geschichte des Drahtwebens beginne, möchte ich euch erzählen, was Drahtweben ist, was dieser Ausdruck bedeutet, wie die Technik funktioniert.

„Drahtweben“ ist eine sehr alte Technik zur Herstellung von handgemachtem Schmuck.
Prinzipiell funktioniert es so, dass auf oder rund um dickere Basisdrähte, mit dünnerem Draht Muster gewickelt oder „gewebt“ werden.
Zug um Zug werden die umwickelten oder auch nicht umwickelten Basisdrähte in die gewünschte Form gebracht – zu Schlingen, Biegungen, Rundungen gedreht, die das Schmuckstück dann ausmachen.

Ich persönlich bezeichne „Drahtweben“ als „perfektionierte Improvisation“: Weil man so sehr mit dem Fluss des einzelnen Stückes gehen muss oder besser gesagt, gehen darf. Jedes indivuelle Stück ist ein neues Erlebnis und eine Herausforderung, hat seine eigenen Wege die es gehen will und seine eigenen Möglichkeiten, die sich einem oft erst während der Herstellung eröffnen.

Beim „Drahtweben“, wird das Schmuckstück rein mechanisch (händisch), durch Biegung und Drehung der Drähte hergestellt. Das beinhaltet auch die Fixierung in der gewünschten Form, durch Umwicklung von Drähten mit Drähten, ohne Erhitzen oder Löten des Drahtes.
Natürlich gibt es ein paar Werkzeuge die man zum Drahtweben braucht. Grundsätzlich sind das aber nur 4 Dinge: einen Drahtzwicker, eine Rundzange, eine Flachzange und eine Kettenzange. Mit Hilfe dieser 4 Geräte kannst du „Drahtweben“. Alle zusätzlichen Werkzeuge sind dann nurmehr Erleichterungen, wobei ich betonen will, dass trotz aller Werkzeuge die Technik des Drahtwebens händisch ausgeführt wird.
Außerdem ist es eine ausgezeichnete Technik, um Edelsteine (in jeder verfügbaren Form) einzufassen.                                                                   

Die Geschichte des „Drahtwebens“:

Exemplare von Draht- und Perlenschmuck, hergestellt unter Verwendung der Technik des Drahtwebens, gehen zurück, bis in die Zeitrechnung vor Christi Geburt.
Im Besitz des Britischen Museums befinden sich Schmuckstücke aus der Sumerischen Dynastie, die im „Friedhof von Ur“ gefunden wurden und Spiraldraht-Elemente enthalten. Diese Schmuckstücke wurden auf ca. 2000 vor Christus datiert. Hieraus können wir ersehen, wie lange die Geschichte des Drahtwebens schon existiert.
Andere Schmuck-Exemplare von den antiken Römern, zeigen „Drahtweb“-Schlingen und sind auf die Zeit um Christi Geburt datiert.
Auch aus der Zeit des frühen Ägyptens existiert Silber- und Goldschmuck, welcher handgewebte Maschen beinhaltet.
Die wirkliche Kunst des „Drahtwebens“ gibt es seit der Zeit des Phönizischen Imperiums, ca. 1000 vor Christus, wo Gold und Silber in Bleche gehämmert, in schmale Streifen geschnitten und an den Kanten glatt geschliffen wurden, was den Draht ergab. Dieser Draht wurde dann in Muster gewebt und meistens auf Brustpanzerplatten eingesetzt.
Der früheste Hinweis auf gezogenen (statt geschnittenen) Draht, stammt aus dem 8. Jahrhundert in Frankreich.
Die erste kommerzielle Drahtfabrik wurde 1270 in Frankreich gegründet.
Während des Mittelalters brachten Ritter Draht mit nach England, um Kettenhemden für ihre Rüstungen zu produzieren. Gold- und Silberdraht wurde in Frankreich gezogen und zurück nach England transportiert.
Die früheste Erwähnung einer Drahtproduktion in England gab es 1465. Während dieser Zeit war “Drahtweben” auf das Befestigen von Kreuzen oder anderen religiösen Symbolen, an Schlüsselbändern oder Ketten reduziert.    

Im 19. Jahrhundert, in der Zeit der bohemischen Kultur, wurden wunderschöne Ketten und Armbänder hergestellt, wobei Draht verwendet wurde um Steine und Perlen zu befestigen. Dieser Schmuck war bei der europäischen Aristokratie über 50 Jahre lang sehr beliebt.                                                            

Heutzutage ist “drahtgewebter” Schmuck wegen seiner Einzigartigkeit und Individualität jedes einzelnen Stückes berühmt – es gibt keine zwei genau gleichen Stücke.

Und diese Einzigartig und Individualität macht für mich die Faszination für diese Technik aus. Du weißt im Vorhinein nie ganz genau, wie das jeweilige Stück aussehen wird. Und auch wenn du die einzelnen Arbeitsschritte während der Herstellung eines Schmuckstückes mitschreibst, wird jedes nach dieser Anleitung gefertigte Stück anders aussehen und seinen eigenen Charakter haben.


Ich hoffe, ich konnte euch in meiner “Geschichte des Drahtwebens” einen interessanten Überblick bieten, wo diese Technik der Schmuckherstellung ihren Ursprung hatte und wie sie sich zu dem entwickelt hat, was wir heute darunter verstehen.
In meinem nächsten Blog werde ich etwas über Draht (unter anderem seine Wirkungen auf den Körper und die Psyche – je nachdem, welche Metallart es ist) erzählen und warum ich so gerne damit arbeite.

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